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Leyla Qasim, das Symbol der kurdischen Revolution


Ismail Zagros - Leyla Qasim, geboren im Jahre 1951 in Banmila nahe Xaneqîn in Südkurdistan (Nordirak), war eine Anführerin und Revolutionärin des kurdischen Volkes. Ihre Familie siedelte zusammen mit ihren fünf Geschwistern nach Hewler und sie wuchs ab ihrem vierten Lebensjahr dort in ärmlichen Verhältnissen auf. Qasim war das Dritte von fünf Kindern und das einzige Mädchen in der Familie. Schon als Kind interessierte sie sich für den kurdischen Befreiungskampf und träumte von einem unabhängigen Kurdistan. Mit 19 Jahren trat sie, obwohl sie noch sehr jung war, der Demokratischen Partei Kurdistan- Iran ( PDK-I) bei und setzte sich motiviert und entschlossen für ihren Traum, für ein unabhängiges Kurdistan, ein. Leyla Qasim glaubte vor allem an die Kraft der jungen kurdischen Frauen und Männern. Sie wollte zeigen, dass auch kurdische Frauen zusammen mit Männern arbeiten und Hand in Hand für die Befreiung Kurdistans kämpfen können.

Aufgrund der Arabisierungspolitik des Baath-Regimes wurde die junge Qasim in die irakische Hauptstadt Bagdad verbannt. Dort gewann sie die Zulassung für ein Studium und begann im Alter von 20 Jahren, im Jahre 1971, mit ihrem Studium der Soziologie. Auch als Studentin engagierte sie sich aktiv für den kurdischen Kampf und wurde 1972 Mitglied der “Yekiti Qotabi yen Kurdistane” (Studentenunion Kurdistans). Durch die Studentenunion Kurdistans lernte sie Hesen Hem Reshid, Neriman Fuad, Azad Silêman Miran und Cewad Hemewendi kennen. Zusammen verfassten sie Artikel, die die Menschen über die Grausamkeiten des Baath-Regimes und seinen Führer Saddam Hussein gegenüber dem kurdischen Volk aufklären sollten. Leyla Qasim sprach wie kein anderer Mensch offen und mutig über die Repressalien des Regimes und die verheerende Lage der Kurden im Norden des Iraks (Südkurdistan). Eine Zustimmung und Zurückhaltung war für Qasim gleichwertig mit Verrat.

Zusammen mit ihren vier Freunden plante sie, wie Leila Chaled (führendes Mitglied der Palästinensischen Befreiungsorganisation PFLP und Flugzeugentführerin des Fluges TWA 840) ein Flugzeug zu entführen, um so das Leid des kurdischen Volkes und die Kurdenfrage an die Weltöffentlichkeit zu bringen. Jedoch wurde Qasim vor der Durchführung ihres Planes zusammen mit ihren vier Freunden am 28. April 1974 durch das Baath-Regime verhaftet und inhaftiert und erhielt die Todesstrafe.

Während ihrer Anhörung vor dem Baath-Richter sagte Leyla Qasim folgenden Satz: „Tötet mich, aber ihr solltet wissen, dass durch meinen Tod Tausende von Kurden aus einem tiefen Schlaf erwachen werden. Ich bin sehr glücklich, meine Seele für den Weg zu einem freien Kurdistan zu opfern.”

Am 12. Mai 1974 wurde Leyla Qasim hingerichtet. Minuten vor ihrer Hinrichtung sang sie die kurdische Nationalhymne „Ay Reqib” ( Oh Feinde). Qasim sollte Recht behalten. Nach ihrer Hinrichtung wurden vor allem kurdische Studenten wachgerüttelt und engagierten sich verstärkt für den kurdischen Befreiungskampf. Viele Studenten entschieden sich, auch auf die Berge zu gehen und für Kurdistan und dessen Freiheit zu kämpfen. Tausende junge Kurdinnen aus allen Teilen Kurdistans wie Zîlan, Binefş, Mizgîn, Zekiye, Rehşan, Bêrîvan, Ronahî gingen Qasims Weg und opferten ihr Leben für die kurdische Sache. Heute spielen kurdische Frauen eine große Rolle in der kurdischen Befreiungsbewegung.

Ismail Zagros, 02.05.2012




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