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Türkischer Dschihad: Erdogan schafft einen neuen IS

Das, was der Türkei unter der Führung von Recep Tayyip Erdogan im Jahre 2014 in Kobanê nicht gelang, versucht die türkische Regierung heute in Afrîn mit eigenen Truppen durchzusetzen. Bei der Schlacht um Kobanê gelang es den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) mit US-Unterstützung die IS-Terrormiliz aus dem Kanton und später nahezu vollständig aus Syrien zu vertreiben. Seither arbeitet die türkische Erdogan-Regierung an der Schaffung eines neuen IS. Sie versucht nämlich Terrorgruppen wie Ahrar al-Sham, Nureddin al-Zengi, Jaish Al-Islam, Jaish al-Muhajireen wal-Ansar, Al-Qaida-Splittergruppen wie die Ahrar al-Sharqiya, Ex-IS-Terroristen, Ex-Muslimbrüder, Graue Wölfe, usw. unter dem Namen "Nationale Syrische Armee" zu vereinen.

ENKS fordert die Übergabe Afrins an Assad-Regime

Pro-KDP Nachrichtenagentur Basnews
Der Kurdische Nationalrat (ENKS), Ableger der KDP in Syrisch-Kurdistan, fordert die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) auf, den Kanton Afrin an das syrische Assad-Regime zu übergeben.

Cedhan Elî, Vorstandsmitglied der ENKS, sagte im Interview mit der KDP-nahen Nachrichtenagentur Basnews Folgendes: "Es ist besser, wenn die YPG die Region Afrin an das Assad-Regime übergeben, denn sollte die Türkei die Region besetzen, wäre es fatal für die Kurden. Die Türkei plant die arabischen Flüchtlinge in der Türkei in Afrin anzusiedeln. Wenn man das alles in Betracht zieht, dann ist die Übergabe Afrins an das Assad-Regime der richtige Schritt." [1]

Und die gleiche ENKS behauptete letztes Jahr, es gäbe Geheimgespräche zwischen der PYD-Regierung und dem Assad-Regime, wo es um die Übergabe Afrins an das Regime ging. [2] Wichtig hier zu erwähnen, dass der KDP-Ableger ENKS lange Zeit gegen die PYD von der türkischen Erdogan-Regierung unterstützt worden ist.

Kampf um Raqqa: Die Sicherheit Rojavas und Föderalisierung Syriens

Lage in Raqqa-Front, via Twitter @CivilWarMap
Ende Mai letzten Jahres waren viele Kurden zunächst nicht groß erfreut über die SDF-Ankündigung der Offensive "Wut des Euphrats" zur Befreiung der Stadt Raqqa. Schließlich ist Raqqa die Hauptstadt der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) und wird hauptsächlich von Arabern bewohnt. Die Kurden - aber auch die kurdischen YPG - sahen keinen Grund, eine Großstadt wie Raqqa, in der zu 99% Araber leben, zu annektieren. Viel mehr will die kurdische Bewegung ihre arabischen Verbündeten dabei unterstützen, ihre Heimat von der Gewalt des IS zu befreien und neue Freunde zu gewinnen und ihre Errungenschaften zu festigen. 13.000 der 45.000 SDF-Kämpfer, die an der Offensive "Wut des Euphrats" zur Befreiung der IS-Hauptstadt Raqqa teilnehmen, sind Araber, erklärte John Dorrian, Sprecher der US-geführten Anti-IS-Koalition, am 08. Dezember 2016 [1].

Brexit-Folge: Rücken England und Türkei enger zusammen?

Theresa May und Erdogan. (Bildquelle: Spiegel Online)
Der Ausgang des Referendums zum Brexit wurde von vielen kurdischen Rechtspopulisten und "Diaspora-Nationalisten" gefeiert, weil Boris Johnson, der eine führende Rolle im Brexit-Wahlkampf gespielt hatte, angeblich der kurdischen Freiheitsbewegung positiv gesinnt war. Tatsächlich hatte Boris vor seiner Amtsübernahme im Mai 2016 den türkischen Staatspräsidenten Erdogan in einem Schmähgedicht als "Wichser" [1] bezeichnet und den Kampf der kurdischen  PKK und den Peschmerga-Kräften gegen den IS gelobt. [2]

Syrien-Krieg: Russland und Türkei nähern sich weiter an

Lage im Raum Al-Bab, via syriancivilwarmap
In der vergangenen Nacht hat die russische Luftwaffe die türkische Offensive auf Al-Bab unterstützt und die Stellungen des IS südlich von Al-Bab beschossen, meldet die türkische Nachrichtenagentur DHA unter Berufung auf Militärkreise [1].

Al-Bab: Russland gibt der türkischen Luftwaffe grünes Licht

Offenbar hat Russland der türkischen Erdogan-Regierung ein grünes Licht für die Stadt Al-Bab gegeben. Numan Kurtulmuş, Vize-Ministerpräsident und Regierungssprecher der Türkei, sagte am Montag, die Türkei werde wieder ihre Unterstützung für die Rebellen aus der Luft fortsetzen. Kurzzeitig hätte das türkische Militär ihre Angriffe aus der Luft aufgrund der Empfindlichkeit Russlands für die Stadt Aleppo gestoppt. Die Türkei und Russland hätten sich aber diesbezüglich erneut verständigt. Ziel der Türkei sei es die Stadt Al-Bab mit ihren Verbündeten einzunehmen und eine Sicherheitszone, welche 5000 Quadratkilometer umfassen soll, zu errichten, erklärte Kurtulmuş. Nach Al-Bab werde die Türkei ihre Operationen im Norden Aleppos einstellen und sich auf die Vertreibung der Kurden (SDF/YPG) aus Manbij konzentrieren. [1]

Inkompetenz und mangelnder moralischer Integrität hochrangiger deutscher Politiker

Die Türkei hat in Rojava-Norden Syrien Angriffe gegen Kurden geflogen. Nach eigenen Angaben will das türkische Militär bis zu 200 kurdische YPG-Kämpfer/innen getötet haben. Die kurdische Seite dementiert die hohe Zahl der Opfer und spricht von vier Toten Zivilisten und 11 Kämpfer des Rebellenbündnisses Jaysh al-Thuwar (YPG-Partner). Dennoch: Auf die Frage von Stefan Liebich, Abgeordneter der Linken im Bundestag, wie die CDU/CSU das agieren der türkischen Streitkräfte gegen syrische Kurden bewertet, sagt Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sie hätten „Gute Gründe“. Zudem bezeichnet er die YPG, engste Verbündete der USA im Kampf gegen den IS, als „Terroristen“. [1]

Terrorgruppe Ahrar al-Sham sichert der Türkei im Kampf gegen Kurden Unterstützung zu

Die Terrormiliz Ahrar al-Sham gibt nun offiziell in einer schriftlichen Erklärung bekannt, dass auch ihre Milizen an der türkischen Offensive im Norden Syriens gegen den IS und gegen die kurdisch geführten SDF beteiligt sind. Der Scharia-Rat dieser Miliz hat ein Fatwa erlassen, in der die Unterstützung des türkischen Militärs für Ahrar al-Sham als islamisch „legitim“ erklärt wird [1]. „Die Türken sind unsere Hauptalliierten und Partner für uns“, erklärte Abu Hassan Altbuque, hochrangiger Vertreter der Terrormiliz Ahrar al-Scham“ [2].

Die Gruppe Ahrar Al-Sham pflegt eine enge Verbindung zum Terrornetzwerk al-Qaida [3]. Die Miliz bedauerte kürzlich in einem Beileidsschreiben den Tod des Al-Nusra (Al-Qaida)-Führers Abu Umar Sarakib, welcher bei einem Luftangriff am 08.09.2016 in Nord-Syrien getötet worden ist [4]. Laut dem Islamwissenschaftler Michael Lüders, ist die Ideologie der von der Türkei unterstützten islamistischen Miliz Ahrar al-Sham „genauso mörderisch wie die des IS“ [5]

Die Demographie des Bezirkes Al-Bab

Die Einheiten des Militärrats von Al-Bab, (SDF, ein Militärbündnis aus kurdischen, arabisch-sunnitischen, turkmenischen und assyrisch-aramäischen Einheiten), wollen diese Region befreien und damit die territoriale Einheit der im März ausgerufenen autonomen "Föderation Rojava-Nordsyrien" herstellen. Um das zu verhindern, haben die von der Türkei unterstützten (mehrheitlich) turkisch-turkmenischen Jihadisten den Bezirk von Al-Bab zur "Militärzone" erklärt und wollen die gesamte Region besetzen. Wie man auf dieser Karte sehen kann, gibt es im Bezirk Al-Bab nahezu keine Turkmenen bzw. turkmenisch geprägte Ortschaften.
Gelb: Kurden
Schwarz: Araber
Rot: Turkmenen
Orange: Kurden und Turkmenen
Braun: Araber und Kurden
Ismail Zagros, 08.09.2016

Assad/Russland-Türkei-Abkommen gegen Rojava-Kurdistan?

Ismail Zagros - Die türkische Armee hat die Region zwischen Azaz-Al-Rai-Jarabulus nahezu komplett eingenommen bzw. der IS hat sich zurückgezogen. Sollten die Türken die restlichen 6-7 Dörfer zwischen Al-Rai und Jarabulus einnehmen, wäre diese Region vereint unter der Kontrolle der Türkei. Wie die türkische staatliche Nachrichtenagentur AA unter Berufung auf „FSA-Kreise“ berichtet, sei das nächste Ziel der Türkei/“Rebellen“ die Stadt Al-Bab, um die Herstellung der territorialen Einheit Rojava-Kurdistans endgültig zu verhindern. [1]

Pro-"Rebellen"-Aktivisten teilen die Absichten der Türkei: Die Besatzung von Al-Bab

Damit will die Türkei verhindern, dass die syrischen Kurden das Gebiet unter ihrer Kontrolle entlang der türkischen Staatsgrenze weiter ausdehnen und ihre autonomen Kantonê Efrîn, Kobanê und Cizîrê miteinander verbinden.

Kurden-Türken-Krieg

Die türkische Armee greift non stop Stellungen der kurdisch geführten SDF in Rojava-Nordsyrien mit allem was sie hat massiv an. Sie gehen dabei wie in Bakur ("Ost-Türkei") auch gegen die Zivilisten vor. Alleine heute sind bis zu 50 Zivilisten massakriert worden. Pro-türkische Jihadisten foltern und enthaupten Kurden, die sie während ihrer Anti-Kurden-Offensive gefangen nahmen. Es ist auch nicht korrekt hier nur von der Erdogan-Partei, AKP, zu reden, wie manche es tun. Denn auch die kemalistisch-nationalistische CHP und die ultra-nationalistische MHP unterstützen offiziell die Angriffe auf Rojava.