Die türkische Armee greift non stop Stellungen der kurdisch geführten SDF in Rojava-Nordsyrien mit allem was sie hat massiv an. Sie gehen dabei wie in Bakur ("Ost-Türkei") auch gegen die Zivilisten vor. Alleine heute sind bis zu 50 Zivilisten massakriert worden. Pro-türkische Jihadisten foltern und enthaupten Kurden, die sie während ihrer Anti-Kurden-Offensive gefangen nahmen. Es ist auch nicht korrekt hier nur von der Erdogan-Partei, AKP, zu reden, wie manche es tun. Denn auch die kemalistisch-nationalistische CHP und die ultra-nationalistische MHP unterstützen offiziell die Angriffe auf Rojava.
Sie sind sich einig und wollen die Errungenschaften der Kurden in Syrien vernichten. Von der türkischen Zivilbevölkerung ist kein einziges Wort gegen diese Barbarei zu hören. Ganz im Gegenteil. Wenn man türkische Zeitungen, Kommentare von Türken in sozialen Netzwerken beobachtet, werden die Angriffe auf Kurden gefeiert, genauso wie sie Cizre, Silopi, Sirnex, Sur, Nusaybin….. gefeiert haben. Genauso wie sie eins Dersim, Zilan/Agiri, Roboski, Kobanê gefeiert hatten. AKP+CHP+MHP bedeuten 85% Stimmen in der Türkei. Sie alle sind gegen die Kurden. Klar gibt es auch türkische Linke-Ideologen, die innerhalb der pro-kurdischen HDP organisiert sind. Die kommen zusammen aber nicht mal auf 100.000 Stimmen. Doch die ganz große Mehrheit der Türken sieht die Sache anders.
Es ist ihnen recht in Nachbarländern einzumarschieren und für die Vernichtung der kurdischen Errungenschaften ihre Kinder zu opfern. Man sollte die Dinge beim Namen nennen. Es ist kein „Türkei-Kurden-Krieg“ (mehr), es ist ein Türken-Kurden-Krieg. Diesen Krieg wollten und wollen die Kurden nie. Deshalb hat die kurdische Bewegung immer vermieden, von einem „Kurden-Türken-Krieg“ zu sprechen. Doch die ganz große Mehrheit der Türken denken offensichtlich anders. „Selbst wenn die Kurden in Argentinien ein Kurdistan gründen wollten, würde die Türkei dies bekämpfen“, so sprach mal Erdogan in Beirut. Ein Kurdistan, das ist die rote Linie aller türkischen Parteien, ganz egal welche, somit auch die rote Linie der großen Mehrheit der Türken. Genau das geschieht derzeit in Rojava-Nordsyrien.
Ismail Zagros, 28.08.2016
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