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Im Andenken zum 9. Jahrestag von Dr. Scheich Muhamed Maschuq Al-Xeznewi



Dr. Scheich Muhamed Maschuq Al-Xeznewi
Ismail Zagros - Dr. Scheich Muhamed Maschuq Al-Xeznewi war das geistliche Oberhaupt der Kurden in Westkurdistan. Er war bei den Kurden sehr beliebt und ein Kritiker des Baath-Regimes. Maschuq entstammte einer angesehenen Familie von Geistlichen in Qamishlo. Muhamed Maschuq ist der Sohn von Scheich Izedini Xeznewi und wurde im Jahre 1957 im Dorf Tal Maruf (Hizna) in der Provinz Qamishlo in Westkurdistan geboren. Sein Vater war Scheich Izzeddîn und sein Opa Şah-ê Xizna, oder auch Scheich Ehmedê Xeznewî genannt. Scheich Ehmed war ein hoher und berühmter Vertreter der Naqschbandi-Tarikat. Vater Scheich Izzeddîn hat seinen Sohn Maschuq sehr geliebt, deshalb gab er ihm den Namen Maschuq. Der Name Maschuq kommt aus dem Arabischen und bedeutet (lieben, mögen, gern haben). Dr. Scheich Maschuq hat selbst zwei Söhne. Sein Sohn Murad Maschuq Al-Xeznewi lebt in Südkurdistan (Autonomiegebiet Kurdistan im Irak) und sein anderer Sohn, Murshid Maschuq, in Europa.

LEBEN

Scheich Muhamed Maschuq bekam im jungen Alter seine religiöse Ausbildung in der Madrasa in Tal Maruf, welche von seinem Vater eröffnet wurde. Unter seinen Gelehrten waren Vater Scheich İzzeddin, sowie Molla Abdullah Kartmini und Elmuderris. 1977 machte er sein Abitur und ging im gleichen Jahr nach Damaskus auf die El Eminiyye Madrasa, um seine Ausbildung weiterzuentwickeln. In der El Eminiyye Madrasa war Scheich Muhamed Maschuq sehr erfolgreich und wurde als bester Schüler gewählt. Die El Eminiyye Madrasa schickte ihn daraufhin nach Medina, in die zweitwichtigste heilige Stadt des Islam. Er studierte dort erfolgreich sechs jahrelang an der El Camie El İslamiyye Universität. Nach seinem erfolgreichen Abschluss in der El Camie El İslamiyye Universität ging er wieder zurück nach Syrien und leitete die Madrasa seines Vaters in Tal Maruf. 1989 musste er sein Heimatdorf verlassen und nach Idlib gehen. Die Stadt liegt rund 50 km südwestlich von Aleppo. Dort lebte er bis 1992. In diesem Jahr starb sein Vater Scheich Izzeddîn und daraufhin zog Dr. Scheich Muhamed Maschuq von Idlib in die Westkurdische Stadt Qamishlo. Er predigte und hielt Vorträge in vielen verschiedenen Moscheen in Qamishlo und gab Religionsunterricht in verschiedenen Madrassen. Außerdem nahm er an vielen Beerdigungen, Hochzeiten sowie an kurdischen National-Feierlichkeiten wie Newroz teil. Im Jahre 2001 hat er in Libanon an der Fakultät “El İmam El Ewzai” seine Masterarbeit über das Thema “Die Sicherheit des Lebens im Islam” erfolgreich abgeschlossen. Danach ging er nach Karatschi, in die größte Stadt Pakistans, und in die Hauptstadt der Provinz Sindh. Dort promovierte er mit dem Thema “Nachahmung (arab. Taqlid) und seine Rolle zwischen Rechtsschulen (arab. Madhahib)“ an der Universität Karachi, welche zu den größten und besten Universitäten in Pakistan gehört. Er war ein sehr bekannter islamischer Wissenschaftler. Durch sein Wissen und religiösen Kommentare war Maschuq nicht nur bei Kurden sehr bekannt, sondern auch in der arabisch-islamischen Welt. Um von seinem Ulema zu profitieren, luden ihn Araber in mehr als 20 islamische internationale Konferenzen und Tagungen ein. Dr. Scheich Muhamed Maschuq al-Xeznewi war in vielen religiösen Komitees aktiv und war der Vorsitzende des Zentrums für Dialoge zwischen unterschiedlichen Madhab/Mezhep (Rechtschulen) und Religionen in Qamishlo. Er war unter anderem Mitglied des islamischen Forschungszentrums, Mitglied der kurdischen Intellektuellen Union und Mitglied des kurdischen Menschenrechtskommissars. In allen internationalen Konferenzen, an denen Dr. Scheich Muhamed Maschuq Al-Xeznewi teilnahm, brachte er die Kurdenfrage zum Ausdruck und setzte sich für die Rechte der Kurden und anderer Minderheiten ein.

TOD

Bei einem am 12. März 2004 in der westkurdischen Stadt Qamishlo ausgetragenen Fußballspiel zwischen der kurdischen Mannschaft Al-Cihad aus Qamishlo und der arabischen Al-Fatwa aus der Stadt Deir el wurden die kurdischen Fans von syrischen Sicherheitskräften und Baath-Sympathisanten auf brutalster Art und Weise angegriffen. Mehr als 70 Tote und Hunderte von Schwerverletzten waren in den kurdischen Regionen zu beklagen. Das Pogrom rief bei der Bevölkerung Wut hervor, es kam zu einem großen Aufstand, der mehrere Tagen andauerte. Dr. Scheich Muhamed Maschuq Al-Xeznewi, der bei den Kurden sehr beliebt und Kritiker des Baath-Regimes war, hatte bei dem Aufstand von Qamishlo eine große Führungsrolle gespielt. Seine mutigen Reden ohne Angst und Furcht vor dem Baath-Regime bewegten und motivierten tausende Menschen auf die Straßen. Am 30. Mai 2005 wurde das geistliche Oberhaupt der Kurden in Syrien, Dr. Scheich Muhamed Maschuq Al-Xeznewi, ermordet, nachdem er am 10. Mai vom syrischen Geheimdienst entführt worden war. Die syrische Regierung gab an, er sei von einer Bande entführt worden. Seine Familie sagte jedoch aus, Al-Xeznewis Leichnam wäre von Folterspuren gezeichnet gewesen und dass er im Tesrin-Krankenhaus 15 Stunden lang behandelt wurde. Während der gesamten Zeit hätten syrische Geheimdienste den Scheich bewacht. Der Tod des Scheichs stürzte die Kurden in tiefe Trauer. In Qamishlo, sowie in allen westkurdischen Städten, fanden Demonstrationen statt. Noch einmal griffen syrische Sicherheitskräfte ein und eröffneten das Feuer auf die Menschenmenge. Mehr als 50 Kurden wurden daraufhin verhaftet.

Quelle: Ismail Zagros, 10.06.2012 , baweri.com

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